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Das Spital-Magazin

Auf IN FORMA erfahren Sie Neues über das Spital Oberengadin sowie über die Entwicklungen im kantonalen und schweizerischen Gesundheitswesen. 
Die Webseite ist das Pendant zum gleichnamigen Magazin IN FORMA und bietet Interviews, Berichte sowie Hintergrundreportagen zum Spital Oberengadin.

 

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Geschäftsführung des Architekturbüros SBS AG

Im Gespräch mit der

Geschäftsführung des Architekturbüros SBS AG

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Christine Frey und Stefan Sick

Geschäftsführer Architekturbüro SBS AG

Sommer 2017
Die Planung und Gestaltung für den Umbau im Spital Oberengadin wurden durch die SBS AG – ein externes, auf die besonderen Bedürfnisse von Spitälern spezialisiertes Architekturbüro – durchgeführt. 

Zum Erfolg des Projekts trugen nicht zuletzt der frühe Einbezug der betroffenen Mitarbeitenden wie Ärztinnen, Ärzte und Pflege­personal in der Planungs- und Gestaltungsphase bei. Was sind die besonderen Herausforde­rungen beim ­Spitalbau? Wir fragten die Geschäftsführer und Projektleiter der SBS AG Christine Frey und Stefan Sick.

 

Was sind die besonderen Herausforderungen beim Spitalbau?

Es liegt in der Natur der Sache, dass sich die Raumzuteilung in einem Spital über viele Jahre entwickelt hat. Oft liegen nicht alle Räume einer Disziplin nebeneinander und generieren damit lange Wege für Mitarbeitende und Patienten. Ein Bau­projekt bietet daher die Chance, diesen Zustand zu optimieren. Die Herausfor­derung liegt darin, alle Nutzergruppen in diesen Prozess zu involvieren und deren Vorgaben und Bedürfnisse so im Bauprojekt unterzubringen, dass alle am Schluss begeistert sind. Dabei geht es nicht um ein Wunschkonzert, sondern um einen Findungsprozess rund um betriebliche Abläufe und deren Abbildung im künf­tigen Raumprogramm.

 

Wie ist Ihre Herangehensweise bei einem Projekt wie demjenigen des Spitals Oberengadin?

Um Missverständnisse und Leer­läufe zu vermeiden, muss vor dem ersten Strich auf dem Plan ein Raumkonzept erarbeitet werden. Basierend auf dem Betriebs­konzept werden in Workshops, zusammen mit verschiedenen Nutzergruppen, die Grösse und Anordnung der ­Räume definiert. Dabei müssen die Budgetvorgabe der Spital­leitung, die Anforderungen der Ärzteschaft, die Bedürfnisse der Mitarbeitenden in der Pflege und die Vorgaben der Hygiene und des Technischen Dienstes ebenso berücksichtigt werden, wie auch moderne Erkennt­nisse zu Arbeitsabläufen in der Spitalwelt einfliessen müssen. Erst dann werden erste Planentwürfe gezeichnet, die dann in weiteren Sitzungen weiterentwickelt werden.

 

Was sind/waren die besonderen Heraus­for­derungen beim Spital Oberengadin?

Das Spital Oberengadin befand sich mitten in der Erarbeitung des Masterplans für die bauliche Entwicklung des Spitals, der unter anderem Vorgaben für künftige Bauvorhaben definiert, als der Umbau des zweiten Stocks parallel dazu an die Hand genommen wurde. Das sportliche Ziel, die Abteilung innert eines halben Jahres umzubauen, konnte erreicht werden, weil alle Beteiligten an einem Strick gezogen und viel Toleranz bewiesen haben.

Grundsätzlich ist es wichtig, in einer ersten Phase bis zu den Bauplänen viel Fingerspitzengefühl zu beweisen, damit sich niemand übergangen fühlt. Wichtig ist, dass sich alle als Teil des Projekts verstehen. In der Bauphase liegt die grösste ­Herausforderung in der Umsetzung während des laufenden Betriebes. Gegenseitige Rücksichtnahme und ein steter Informationsfluss sind ­dabei essentiell.

 

Was verstehen Sie unter «Smart Building»?

Wir führen das Wort «smart» in seiner Bedeutung von «intelligent» im Firmen­namen. Konkret sollen Gebäude intelligent gebaut werden. Um dies zu erreichen, müssen bestehende oder künftige Gebäude von innen nach aussen entwickelt werden und nicht umgekehrt. Die Anordnung der Räume bezüglich ­Arbeitsprozesse haben eine direkte Auswirkung auf die Betriebskosten. Wichtig ist aber auch, dass eine grosse Flexibilität hinsichtlich künftiger Veränderungen besteht. Und last but not least muss sich der Mensch wohl fühlen in den Räumen, in denen er täglich Arbeit verrichtet.

 

Was ist das Credo Ihres Architekturbüros?

Spitäler, öffentliche Bauten, Pflegeheime, Alterswohnungen, Genossenschafts-, Büro- und Industriebauten – sie alle haben eines gemeinsam: Die Anordnung und Grösse der Räume beeinflussen das Verhalten von Menschen im Alltag und die Betriebskosten. Deswegen verschmelzen wir von Anfang an Architektur, Prozessberatung und Kommunika­tion. In der Praxis bedeutet dies, dass wir individuell auf die Firmengeschichte unserer Kunden ein­gehen und das künftige Raumprogramm in enger Zusammenarbeit entwickeln. Dank interaktiver, dreidimensio­naler Planung mit den Nutzern vor Ort und 1:1 Simulationen werden Leerläufe vermieden und wichtige Erkenntnisse erworben, die in die ­Pläne einfliessen. Die Kommunikation nach aussen und innen geniesst für uns und unsere Kunden einen hohen Stellenwert; sie stellt die Nachvollziehbarkeit sicher und vermeidet Missverständnisse. Bei uns kommt der Prozess vor der Ästhetik.