In FormasearchCreated with Sketch.

Über IN FORMA

Das Spital-Magazin

Auf IN FORMA erfahren Sie Neues über das Spital Oberengadin sowie über die Entwicklungen im kantonalen und schweizerischen Gesundheitswesen. 
Die Webseite ist das Pendant zum gleichnamigen Magazin IN FORMA und bietet Interviews, Berichte sowie Hintergrundreportagen zum Spital Oberengadin.

 

facebook

 

Herz und Fachwissen vereint

DIE HEBAMMEN DES SPITALS OBERENGADIN:

Herz und Fachwissen vereint

Die Hebammen des Spitals Oberengadin

26. November 2024

 

 

Hebammen haben das Privileg Familien auf einem sensiblen und unvergesslichen Lebensabschnitt zu begleiten. Wir gewähren Einblicke in die Welt der Hebammen, beleuchten ihre wichtige Rolle und stellen die engagierten Teammitglieder vor. Zudem stellen wir das vielfältige Angebot des Spitals vor, das weit über die übliche Betreuung hinausgeht.

 

 

 

Was ist und was macht eine Hebamme?

 

Eine Hebamme ist eine verantwortungsvolle, professionelle Fachkraft, die eng mit Frauen und ihren Begleitpersonen zusammenarbeitet, um eine umfassende Unterstützung während der Schwangerschaft, der Geburt und der anschliessenden Wochenbettphase zu bieten. Diese Spezialistinnen führen nicht nur Schwangerschaftskontrollen durch und leiten die Geburten, sondern sie sind auch während des Wochenbetts und der Stillzeit eine unverzichtbare Stütze.

 

Ihre Tätigkeit umfasst die gesamte Bandbreite präventiver Massnahmen und die Förderung eines natürlichen Geburtsprozesses. Hebammen erkennen frühzeitig Komplikationen bei Mutter und Kind und stellen sicher, dass notwendige medizinische Behandlungen rechtzeitig eingeleitet werden. Sie sind zudem ausgebildet, um in Notfallsituationen adäquat zu reagieren und die Sicherheit von Mutter und Kind zu gewährleisten.

 

Hebammen spielen auch eine wichtige Rolle in der Gesundheitsförderung. Sie beraten zu Themen wie Gesundheit, Sexualität und Kinderentwicklung und bereiten Frauen und ihre Partner auf die Elternschaft vor. Durch ihre umfassende Ausbildung und ihre nahbare Art sind sie eine unverzichtbare Stütze – nicht nur für die körperliche Gesundheit, sondern auch für das emotionale und soziale Wohlbefinden der Familien, die sie betreuen. (Überarbeitet und angenommen anlässlich der Delegiertenversammlung ICM,2017)

 

Die Hebammen des Spitals Oberengadin

 

Im Spital Oberengadin erblicken jährlich ca. 170 Kinder das Licht der Welt. Dabei arbeiten die neun Hebammen im Zwölf-Stunden-Arbeitszeitmodell. Das bedeutet, dass jeweils von 7 bis 19 Uhr und von 19 bis 7 Uhr jeweils eine Hebamme im Dienst ist. So kann eine kontinuierliche Betreuung unter der Geburt gewährleistet werden. Wir stellen die engagierten Frauen vor. Jede von ihnen bringt ihre eigenen Stärken und Spezialgebiete ein, und gemeinsame bilden sie das Herz der Geburtenabteilung des Spitals Oberengadin.

 

Saskia Nieselt

Saskia, die leitende Hebamme, stammt ursprünglich aus Deutschland und ist seit 4 ½ Jahren ein wertvolles Mitglied des Teams. Mit einem Masterabschluss in "Ernährung und Sport" bringt sie umfassendes Wissen in diese Bereiche ein. Ihre Spezialgebiete umfassen die Themen Ernährung, Sport und Beckenboden während der Schwangerschaft, Geburt und im Wochenbett. Saskia ergänzt ihre Expertise durch die Anwendung von Akupunktur, um werdende Mütter ganzheitlich zu betreuen.

-

Roswitha Folie

Roswitha kommt aus dem Südtirol und bereichert das Team seit 16 Jahren mit ihrer Erfahrung und ihrem Engagement. Besonders am Herzen liegt ihr die «Baby-Friendly Hospital Initiative» (BFHI), für das sie sich mit grossem Einsatz stark gemacht hat. Mit ihrem Masterabschluss in «Advanced Practice Midwifery» bietet sie umfassende Unterstützung und Betreuung für Mütter und Neugeborene. Darüber hinaus wendet sie Akupunktur an.

-

Carmela Triulzi

Carmela, ist mit über 30 Jahren unser langjährigstes Teammitglied und wird leider Ende dieses Jahres pensioniert. Mit grosser Leidenschaft und Enthusiasmus hat sie über viele Jahre hinweg werdende Mütter betreut und war in der Hebammensprechstunde sowie in der Akupunktur tätig. Ihre Erfahrung und Hingabe werden uns und den Familien, die sie betreut hat, sehr fehlen.

-

Stefanie Scherbel

Stefanie kommt seit insgesamt 16 Jahren einmal im Monat für ca. eine Woche aus Deutschland in die Schweiz, um das Team im Gebärsaal zu unterstützen. Sie ist eine engagierte und lebensfrohe Hebamme, die als Taping-Expertin besondere Techniken zur Linderung von Beschwerden anwendet. Darüber hinaus setzt Stefanie Akupunktur ein, um werdende Mütter während der Geburt bestmöglich zu begleiten.

-

Petra Fallet

Petra kommt für jeden Hebammendienst aus dem Münstertal ins Engadin, um ihren Einsatz mit Herz und Hingabe zu erfüllen. Seit 18 Jahren ist sie Teil des Teams und kümmert sich liebevoll um die Familien, die sie betreut. Petra versteht es, eine warme und vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, die für werdende Eltern in dieser besonderen Zeit so wichtig ist.

-

Silvana Semadeni

Silvana Semadeni stammt aus Poschiavo und bringt sich seit 8 Jahren engagiert ins Team ein. Sie arbeitet sowohl in der Hebammensprechstunde als auch im Spital Poschiavo in der Pädiatrie- und Gynäkologiepraxis. Es ist ihr eine Herzensangelegenheit, dass schwangere Frauen in Poschiavo weiterhin eine zuverlässige Anlaufstelle haben. Zusätzlich setzt sie ihre Kenntnisse in der Akupunktur ein.

-

Lucrezia Schorta

Lucrezia aus Zernez ist seit 26 Jahren im Spital Oberengadin tätig und hat sich auf die sensible Betreuung von Familien nach einem Kindsverlust spezialisiert. Sie begleitet betroffene Eltern in schwierigen Entscheidungssituationen und bietet nach der Diagnose, einer Fehlgeburt oder einem Schwangerschaftsabbruch Unterstützung im Trauerprozess. Zudem hilft sie bei rechtlichen und organisatorischen Fragen, um den Familien Halt und Orientierung zu geben.

-

Gerda Umenhofer

Gerda, ursprünglich aus Österreich, ist seit 1991 mit Unterbrechungen Teil des Teams und kann auf über 30 Jahre Berufserfahrung zurückblicken. Zehn Jahre davon war sie freiberuflich tätig. Ihre Herzensangelegenheit ist die Hebammensprechstunde, in der sie sich intensiv um werdende Mütter kümmert. Gerda verfügt über einen Masterabschluss in «Advanced Practice Midwifery» und setzt auch Akupunktur ein, um die Betreuung der Schwangeren ganzheitlich zu unterstützen.

-

Andreina Bergomi

Andreina, unsere Engadinerin im Team, ist seit 6 Jahren im Spital Oberengadin tätig. Sie arbeitet in der Hebammensprechstunde, wendet Akupunktur an und lebt mit vollem Herzen ihren Traumberuf als Hebamme. Andreina bringt eine tiefe Leidenschaft für ihren Beruf mit und sorgt dafür, dass sich die Mütter bei ihr bestens aufgehoben fühlen.

Die Hebammen des Spitals Oberengadin begleiten Frauen nicht nur durch die Geburt, sondern stehen ihnen auch während der gesamten Schwangerschaft und darüber hinaus zur Seite. Mit einem breiten Spektrum an Angeboten sorgen sie dafür, dass sich werdende Eltern in jeder Phase bestens betreut und verstanden fühlen. Im Folgenden wir das umfassende Angebot der Hebammen vorgestellt.

 

Schwangerschaftskontrollen: Ganzheitliche Begleitung von Anfang an

 

Ab der 16. Schwangerschaftswoche sind die Hebammen die ersten Ansprechpartnerinnen für werdende Mütter. Sollte es während der Schwangerschaft zu Problemen kommen, stehen sie jederzeit bereit, um umfassende Unterstützung zu bieten. Neu werden Schwangerschaftskontrollen zwischen der 16. und 20. Woche direkt in der Hebammensprechstunde durchgeführt. In dieser ruhigen und vertraulichen Umgebung haben Frauen die Möglichkeit, alle ihre Fragen rund um die Schwangerschaft und den Prozess des Elternwerdens zu besprechen und eine ganzheitliche Betreuung zu erfahren.

 

Zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche führen die Hebammen den oralen Glukosetoleranztest (oGTT) durch, um den Blutzucker der werdenden Mutter zu überwachen und einen möglichen Gestationsdiabetes frühzeitig zu erkennen. Die Wartezeit während der Testphase wird sinnvoll genutzt, um offene Fragen zu klären und wichtige Themen rund um die Schwangerschaft zu besprechen.

 

Kontrolle in der 36. Schwangerschaftswoche:

 

Es ist uns ein grosses Anliegen jede Frau mindestens einmal vor der Geburt zu sehen. Deshalb wird mit jeder zur Geburt angemeldeten Frau eine Schwangerschaftskontrolle in der ca. 36. Schwangerschaftswoche vereinbart. Es findet ein Gespräch mit einer Hebamme statt wo Fragen geklärt und Themen wie zum Beispiel der Geburtsbeginn besprochen werden. Bei diesem Termin wird auch der Bürokratie Raum gegeben. Formulare wie die provisorische Geburtsanmeldung und das Anästhesiemerkblatt werden ausgefüllt. Ausserdem findet ein Gespräch mit einer AssistenzärztIn und der AnästhesistIn statt, da es aus rechtlichen Gründen notwendig ist Aufklärungen über die Möglichkeiten der Schmerzmittel in wehenfreiem Zustand durchzuführen. Ab diesen Zeitpunkt finden meist alle weiteren Kontrollen bis zur Geburt bei uns Hebammen im Gebärsaal statt, wobei wir eng mit dem Ärzteteam zusammenarbeiten.

 

Geburten: Individuelle Betreuung

 

Das Ziel der Hebammen des Spitals Oberengadin ist es, jede Geburt so individuell und nach den Wünschen der Frau zu gestalten, wie es nur möglich ist. Ob im Wasser, auf dem Maiahocker oder in der Seitenlage – die Wahl der Geburtsposition liegt bei der werdenden Mutter. Die Hebammen bieten nach Möglichkeit eine Eins-zu-eins-Betreuung während der Geburt an. Ein Assistenzarzt und bei Bedarf ein Kaderarzt sowie ein Pädiater stehen jederzeit bereit, um den Geburtsprozess zu unterstützen und die Gesundheit von Mutter und Kind sicherzustellen.

 

Betreuung bei Abort oder Totgeburt: In schweren Zeiten nicht allein

 

Falls die unfassbare Nachricht eintrifft, dass das ungeborene Kind gestorben ist,  oder sterben wird, oder das Kind während der Geburt oder danach gestorben ist sind wir für Sie da. Wir Hebammen betreuen Familien in diesem Trauerprozess individuell, situativ und zeitlich angepasst.

 

Hebammensprechstunde: Ganzheitliche Betreuung während der gesamten Schwangerschaft

 

Zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft können werdende Eltern die Hebammensprechstunde in Anspruch nehmen. Hier werden in ruhiger Atmosphäre alle wichtigen Themen rund um die Schwangerschaft, Geburt und das Wochenbett besprochen. Die Sprechstunde findet jeden Donnerstag statt, und Termine können jederzeit vereinbart werden.

 

Geburtsvorbereitung: Individuell und praxisnah

 

Die Geburtsvorbereitung im Spital Oberengadin unterscheidet sich von den üblichen Kursen. Hier werden werdende Eltern ab der 30. Schwangerschaftswoche zu einem persönlichen Gespräch in die Hebammensprechstunde eingeladen. In entspannter Atmosphäre werden Fragen beantwortet und die Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett vertieft. Zudem besteht die Möglichkeit, die Räumlichkeiten des Spitals zu besichtigen. Auf Wunsch können auch individuelle Termine vereinbart werden.

 

Akupunktur

 

Akupunktur ist ein Teilgebiet der chinesischen Medizin. Der Grundgedanke ist, den Energiefluss des Körpers aufrecht zu erhalten und Blockaden zu lösen. Im Vordergrund stehen Entspannung, Harmonisierung und Aktivierung einzelner Körperfunktionen, sowie Linderung verschiedener Beschwerden. Besonders empfehlen können wir die geburtsvorbereitende Akupunktur ab der 36 0/7 Schwangerschaftswoche. Statistiken zeigen, dass dadurch die Eröffnungsphase bis zu 2 Stunden verkürzt wird. Es werden mindestens drei Sitzungen empfohlen. Ausserdem ist die Akupunktur hilfreich bei Erbrechen in der Schwangerschaft, Karpaltunnelsyndrom oder Rückenschmerzen. Diese Leistung wird von den meisten Zusatzversicherungen für Alternativmedizin übernommen.

 

Moxibustion: Hilfe bei Beckenendlage

 

Moxibustion, eine traditionelle Methode der chinesischen Medizin, wird eingesetzt, um Babys, die in Beckenendlage (Steisslage) liegen, zur Drehung in die Schädellage zu bewegen. Dabei wird ein spezieller Akupunkturpunkt am kleinen Zeh mit einer Beifusskrautzigarre erwärmt. Diese Behandlung wird zwischen der 33. und 37. Schwangerschaftswoche durchgeführt.

 

Homöopathie: Natürliche Hilfe bei Schwangerschaftsbeschwerden

 

Die Hebammen nutzen homöopathische Mittel, um den Körper der werdenden Mutter auf natürliche Weise zu unterstützen. Ob zur Anregung der Wehen oder zur Linderung von Schwangerschaftserbrechen – die Homöopathie bietet eine sanfte und effektive Ergänzung zur Schulmedizin.

 

Taping: Unterstützung für den Körper

 

Mit Taping bieten die Hebammen eine sanfte Methode, um den Körper während der Schwangerschaft zu unterstützen. Besonders effektiv ist das Taping bei Symptomen wie das Karpaltunnelsyndrom, oder bei der Dehnung der Mutterbänder.

 

Phytotherapie: Heilpflanzen als Unterstützung

 

Zur Ergänzung der medizinischen Betreuung setzen die Hebammen auf die heilende Kraft der Natur. Mit Phytotherapie, der Anwendung von Heilpflanzen, unterstützen sie den Geburtsprozess und lindern Beschwerden. So wird zum Beispiel Nelkenöl zur Wehenanregung und Lavendelöl zur Beruhigung eingesetzt.

 

Nachgeburtsgespräch: Raum für Reflexion und Austausch

 

Die Hebammen bieten jeder Frau die Möglichkeit, ein Nachgeburtsgespräch zu vereinbaren – egal ob Tage, Wochen, Monate oder Jahre nach der Geburt. In diesem Gespräch können die Erfahrungen rund um die Geburt reflektiert und besprochen werden. Wenn möglich, führt die Hebamme, die bei der Geburt dabei war, dieses Gespräch, um eine vertraute und persönliche Atmosphäre zu schaffen.

 

 

 

 

 

Wenn Sie mehr über das Angebot erfahren oder einen Termin vereinbaren möchten, zögern Sie nicht, die Hebammen zu kontaktieren.

 

 

 

 

 

Kontakt und Terminvereinbarungen

Tel. +41 81 851 86 74

gebs@spital.net

 

https://www.spital-oberengadin.ch/medizinische-leistungen/frau-mutter-kind/geburtshilfe