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Das Spital-Magazin

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Ein neues Hüftgelenk

Orthopädie an der SGO

Ein neues Hüftgelenk

Zurück zur Bewegungsfreiheit

30. Januar 2025

 

 

Ein künstliches Hüftgelenk kann für Menschen mit starken Schmerzen und eingeschränkter Mobilität die Rückkehr zu einem aktiven Leben bedeuten. Doch was erwartet Patientinnen und Patienten vor, während und nach dem Eingriff? Wir geben Einblicke in den Weg zur Genesung – von der Planung der Operation bis zur Rehabilitation.

 

 

 

1. Der Weg zur neuen Hüfte

Ein künstliches Hüftgelenk bedeutet für viele Menschen eine deutliche Steigerung der Lebensqualität. Doch bevor es so weit ist, steht eine sorgfältige Vorbereitung an – sowohl medizinisch als auch organisatorisch. Im Spital Oberengadin wird diese Phase individuell begleitet, um den Patientinnen und Patienten den Weg zur neuen Hüfte so angenehm wie möglich zu gestalten.

 

Der erste Schritt: Entscheidung für die Operation

 

Die Entscheidung für ein neues Hüftgelenk fällt oft nach einer langen Leidenszeit mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. In der orthopädischen Sprechstunde wird nicht nur der Zustand des Gelenks abgeklärt, sondern auch gemeinsam besprochen, ob eine Hüftprothese die richtige Lösung ist. Die Ärztinnen und Ärzte des Spitals Oberengadin nehmen sich Zeit, um alle Fragen zu beantworten und Unsicherheiten zu beseitigen.

 

Gut vorbereitet – die präoperative Phase

 

Eine gute Vorbereitung auf die Operation ist entscheidend. Das Spital Oberengadin setzt auf eine ganzheitliche Herangehensweise:

 

Physiotherapie vor der OP:

Um die Genesung nach der Operation zu erleichtern, wird empfohlen, bereits vor dem Eingriff mit gezielten Kräftigungsübungen für die Hüftmuskulatur zu beginnen. Auch der Umgang mit Gehstöcken und Alltagsanpassungen wird vorab trainiert – so wird die Mobilität nach der OP schneller zurückgewonnen​.


 

 

Ernährungstherapie:

Eine ausreichende Versorgung mit Proteinen ist entscheidend für die Wundheilung – besonders nach einer Operation. Da der Proteinbedarf mit dem Alter steigt, kann es sinnvoll sein, bereits vor dem Eingriff eine Ernährungstherapie zu beginnen. Diese unterstützt den Körper gezielt und schafft beste Voraussetzungen für eine schnelle und erfolgreiche Heilung.

 

Der Operationstermin wird sorgfältig geplant. Dabei werden Faktoren wie laufende Medikation, mögliche Voruntersuchungen und individuelle Bedürfnisse berücksichtigt. Für den Aufenthalt im Spital können Patientinnen und Patienten aus verschiedenen Zimmeroptionen wählen – vom Mehrbettzimmer bis zur luxuriösen Suite mit Bergblick.

 

Alles im Griff – die letzten Tage vor der OP

 

Kurz vor der Operation steht eine Entschleunigung im Fokus. Mit klaren Anweisungen – vom speziellen Waschplan zur Infektionsvorbeugung bis hin zur genauen Erklärung des Ablaufes – hilft das Team, Ängste abzubauen und Sicherheit zu geben. Auch das Operationsgebiet wird vorab genau markiert, damit am Tag X alles reibungslos läuft.

 

Mit einer umfassenden Vorbereitung und persönlicher Betreuung legt das Spital Oberengadin den Grundstein für eine erfolgreiche Hüftoperation – und damit für ein neues Lebensgefühl.

 

2. Der Operationstag

Der Tag der Operation ist für viele Patientinnen und Patienten ein entscheidender Moment auf dem Weg zu einem schmerzfreien Leben. Im Spital Oberengadin wird alles darangesetzt, den Eingriff sicher und möglichst angenehm zu gestalten.

 

Ablauf der Operation: Präzision und Qualität

 

Das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks ist ein hochstandardisierter Eingriff, bei dem modernste Technik und die besten Materialien zum Einsatz kommen. Dr. med. Alexander Kerber, Belegarzt Orthopädie und Dr. med. Samuel Haupt, Co-Chefarzt der Chirurgie und Leiter der Orthopädie, und ihr Team setzen auf eine sorgfältige Planung, die alle individuellen Faktoren berücksichtigt.

 

Planung der Prothese

 

Anhand der Röntgenbilder aus der Sprechstunde erfolgt eine individuelle, digitale Planung der Prothese. Dabei werden nicht nur die Grösse der Prothese, sondern auch die Beschaffenheit des Knochens sorgfältig beurteilt, um für jede Patientin und jeden Patienten die optimale Prothese zu finden. Das Spital Oberengadin hält ein grosses Sortiment an Hüftprothesen bereit. Sollte ein spezielles Modell erforderlich sein, wird dieses vor der Operation direkt bei den entsprechenden Herstellern bestellt.

 

Vorbereitung im Operationssaal:

 

Vor Beginn der Operation wird die zu operierende Seite markiert. Ein sogenanntes «Team Time Out» stellt sicher, dass alle relevanten Informationen nochmals geprüft werden. So wird die maximale Sicherheit für die Patientin bzw. den Patienten gewährleistet.

 

 

 

Kontrolle während des Eingriffs:

Während der Operation kommt ein intraoperatives Röntgen zum Einsatz, um die genaue Platzierung der Prothese zu überwachen. Nach Abschluss des Eingriffs erfolgt ein abschliessender Check, um sicherzustellen, dass alles optimal verlaufen ist.

 

Moderne Implantate, minimaler Schnitt:

Dank der im Spital Oberengadin verwendeten Implantate und dem minimalinvasiven Zugang zur Hüfte ist nach der Operation nur in der Anfangszeit eine Teilbelastung notwendig. Die Prothese kann im Anschluss an die Operation sofort belastet werden. Dennoch verwenden die meisten Patientinnen und Patienten zur Gangsicherheit in den ersten vier Wochen nach der Operation Gehstöcke.

 

Narkoseoptionen: Massgeschneiderte Lösungen

 

Jede Patientin und jeder Patient ist einzigartig – deshalb bietet das Spital Oberengadin unterschiedliche Anästhesieverfahren an, die individuell abgestimmt werden:

 

Allgemeinanästhesie

 

Die Patientin bzw. der Patient schläft während des Eingriffs und wird künstlich beatmet. Dieses Verfahren ist besonders bei bestimmten Vorerkrankungen wie neurologischen Problemen geeignet.

 

Regionalanästhesie (Spinalanästhesie)

 

Bei dieser Methode bleibt die Patientin bzw. der Patient wach, eine leichte Sedierung ist jedoch möglich. Die Schmerzbekämpfung erfolgt lokal, und eine künstliche Beatmung ist nicht erforderlich – ideal für Menschen mit Lungenerkrankungen.

 

 

 

 

Die Entscheidung für die passende Narkose wird gemeinsam mit den Fachärztinnen und Fachärzten für Anästhesie, unter der Leitung von Dr. med. Michael Heesen, Chefarzt Anästhesie und Intensivmedizin, getroffen. Dabei werden die individuellen Wünsche und medizinischen Voraussetzungen genau berücksichtigt.

 

3. Die ersten Tage nach der Operation

Die ersten Tage nach einer Hüftoperation sind entscheidend für die Genesung. Im Spital Oberengadin sorgt ein erfahrenes Team aus Pflege, Physiotherapie und Ärztinnen und Ärzten dafür, dass sich Patientinnen und Patienten gut betreut und sicher fühlen.

 

Stationäre Betreuung: Rundumversorgung im Spital

 

Direkt nach der Operation beginnt die intensive Betreuung im Spital Oberengadin.

 

Überwachung und Kontrolle:

Nach dem Eingriff verbringen die Patientinnen und Patienten einige Stunden auf der Aufwachstation oder werden direkt in ihr Zimmer gebracht. Hier werden engmaschig der Blutdruck, Puls und die Sauerstoffsättigung überwacht. Unter der Leitung von Elke Bönicke, Leiterin stationäre Dienste, sorgt das Pflegeteam für höchste Sorgfalt und eine individuell abgestimmte Schmerztherapie, die den Genesungsprozess unterstützt.

 

 

Erste Schritte in die Mobilität:

Bereits am Tag der Operation oder spätestens am Folgetag beginnt die Physiotherapie. Das Ziel ist eine behutsame Mobilisation: Übungen am Bett, Sitzen am Tisch und die ersten Schritte mit Gehstöcken gehören zu den Massnahmen, um die Mobilität schnell wiederherzustellen.

 

 

 

Qualitätskontrolle der Prothese:

Jede implantierte Prothese im Spital Oberengadin wird im schweizerischen Prothesenregister (SIRIS) registriert. Dieses Register dient dazu, mögliche Probleme mit Prothesen sofort zu erkennen. Die im Spital Oberengadin verwendete Hüftprothese weist in diesem Register eine der geringsten Revisionsraten nach zehn Jahren auf:  Nur gerade drei Prozent der Patientinnen und Patienten mit dieser Hüftprothese mussten nach zehn Jahren erneut operiert werden.

 

Individuelle Unterstützung: Wohlfühlen in den Engadiner Bergen

 

Das Spital Oberengadin bietet nicht nur medizinische Betreuung, sondern auch einen Aufenthalt, der Raum für Erholung lässt:

 

Komfort und Service:

Patientinnen und Patienten können je nach Versicherungsklasse aus verschiedenen Zimmeroptionen wählen, bis hin zu luxuriösen Suiten. Ein engagiertes Hotellerie-Team sorgt dafür, dass es an nichts fehlt – von schmackhaften Mahlzeiten bis hin zu kleinen Extras.

 

Zeit für sich:

Neben der medizinischen Betreuung bleibt auch Zeit, um die einzigartige Aussicht auf die Engadiner Bergwelt zu geniessen, ein Buch zu lesen oder sich mit Sudoku und Musik zu entspannen. Besuche von Freunden und Familie in der Cafeteria des Spitals runden die Wohlfühlatmosphäre ab.

 

 

 

Die ersten Tage nach der Operation markieren den Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Mit professioneller Betreuung, moderner Physiotherapie und einer angenehmen Umgebung legt das Spital Oberengadin den Grundstein für eine schnelle Genesung.

 

4. Auf dem Weg zur Genesung

Nach der Entlassung aus dem Spital beginnt der nächste wichtige Abschnitt: Die Rückkehr in den Alltag. Unter der Leitung von Meta Thalmann, Leiterin ambulante Dienste, sorgt das Team des Spital Oberengadin dafür, dass Patientinnen und Patienten auch nach dem stationären Aufenthalt bestens betreut werden. Mit einer individuell angepassten Rehabilitation und einer schrittweisen Steigerung der Aktivitäten begleitet das Spital Oberengadin seine Patientinnen und Patienten auf dem Weg zurück zu einem aktiven Leben.

 

Rehabilitation und Nachsorge: Schritt für Schritt zurück zur Beweglichkeit

Ambulante Physiotherapie:

Die Physiotherapie unterstützt nach der Entlassung dabei, Beweglichkeit und Kraft gezielt wieder aufzubauen. Ob in den Räumlichkeiten des Spitals Oberengadin oder in der Chesa Pro Bosio in Zuoz, beide Standorte unter der Leitung von Daniela Harms, Leiterin Physiotherapie – die Therapie hilft, alltagsrelevante Bewegungsabläufe sicher zu trainieren und den Umgang mit dem neuen Hüftgelenk zu optimieren.

 

Individuelle Anpassung an den Alltag:

Übungen und Hilfsmittel wie Sitzerhöhungen oder Gehstöcke erleichtern die Rückkehr in die gewohnte Umgebung. Dabei steht die schrittweise Verbesserung der Belastbarkeit im Fokus, um langfristig wieder ein aktives Leben führen zu können.

 

Langfristige Perspektiven: Zurück zu sportlicher Aktivität

Sport und Bewegung:

Nach vier bis sechs Monaten – sobald die Prothese gut eingeheilt ist – kann mit einer angepassten sportlichen Aktivität begonnen werden. Es wird empfohlen, die Belastung in der Anfangszeit um etwa 25 Prozent des früheren Niveaus zu reduzieren. In der Regel können alle Sportarten, welche vor dem Einsetzen der Prothese regelmässig betrieben wurden, auch danach wieder ausgeführt werden. Dies natürlich dann ohne entsprechende Schmerzen in der Hüfte.

 

Regelmässige Nachkontrollen:

Um die Funktion der Hüftprothese langfristig zu sichern, sind mehrere Nachkontrollen vorgesehen. Diese erfolgen zunächst drei, sechs und zwölf Monate nach der Operation und werden anschliessend alle fünf Jahre empfohlen.

 

Mit gezielter Physiotherapie und unterstützender Nachsorge bietet das Spital Oberengadin seinen Patientinnen und Patienten die Grundlage für ein aktives und beschwerdefreies Leben. Der Weg zur Genesung mag Zeit erfordern, doch er lohnt sich – Schritt für Schritt.

 

Jetzt Beratungsgespräch vereinbaren!

Interessieren Sie sich für ein künstliches Hüftgelenk oder haben Sie Fragen zu den Möglichkeiten und Abläufen? Unser Team im Spital Oberengadin steht Ihnen gerne zur Verfügung.

 

Dr. med. Samuel Haupt

Co-Chefarzt Chirurgie und Leiter Orthopädie

 

Dr. med. Samuel Haupt studierte Medizin an der Universität Zürich und besitzt den Facharzttitel für Chirurgie sowie den Schwerpunkttitel für Allgemeinchirurgie und Traumatologie. Seine Ausbildung führte ihn ans Spital Davos, das Kantonsspital Graubünden und das Universitätsspital Balgrist. Zusätzlich war er in der Unfallchirurgie mehrfach im Ausland tätig.

 

Dr. med. Alexander Kerber

Belegarzt Orthopädie

 

Dr. med. Alexander Kerber, Facharzt für Orthopädische Chirurgie FMH und Sportmedizin SGSM, verstärkt seit Juli 2022 die Orthopädie des Spitals Oberengadin in Zusammenarbeit mit dem Center da sandà Engiadina Bassa. Zuvor war er als Leitender Arzt Orthopädie/Traumatologie in Scuol tätig. Sein Medizinstudium absolvierte er in Heidelberg und sammelte Erfahrung in Schweizer Spitälern, darunter in Nidwalden und Uri.