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Wenn ein Mensch seinen ersten Atemzug macht

Geburtsabteilung

Wenn ein Mensch seinen ersten Atemzug macht

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Leitende Hebamme

Im Gespräch mit
Roswitha Folie

Winter 2017/18
Roswitha Folie ist leitende Hebamme im Spital Oberengadin und arbeitet damit im und um den höchstgelegenen Gebärsaal der Schweiz. Sie gewährt einen Einblick in ihren Alltag und zeigt, was diesen Arbeitsort und ihren Beruf so aussergewönlich macht.

 

Im zweiten Stock herrscht um 7 Uhr konzentrierte Ruhe. Roswitha Folie hört bei der Übergabe von der Nachtschicht aufmerksam zu. So weiss sie im Tagdienst, was sich in den vergangenen Stunden in der Gebärabteilung ereignet hat:

 

3 Kilogramm schwer, 47 Zentimeter lang, 34 Zentimeter Kopfumfang.
Geburtszeit: 06:55 Uhr. Name: Leonie. Mutter müde, Vater auch, glücklich: beide.

 

Die gebürtige Südtirolerin mit den stahlblauen Augen wirkt zielstrebig und aufgeräumt bei der Übergabe. Diese Eigenschaften dürften ihr auch in ihrem Studium zugute gekommen sein. Als eine der ersten des Kantons Graubünden schloss sie den Masterstudiengang in Advanced Practice Midwifery ab. «Bei der Betreuung von jährlich 200 Gebärenden ist unser oberstes Ziel, ein hohes fachliches Niveau an den Tag zu legen. Die Erkenntnisse aus meinem Studium sind für den Alltag sehr hilfreich, zum Beispiel bezüglich Optimierung der geburtshilflichen Abläufe», entgegnet sie auf die Frage, inwiefern die Theorie der Praxis diene.

 

 

Hohes fachliches Niveau bei jeder Geburt ist unser oberstes Ziel.

Hebammenteam vereint unterschiedliche Erfahrungen

Das Hebammenteam rund um Roswitha Folie trainiert diese Abläufe immer wieder. Trockentraining ist ein Muss, das zum Stellenbeschrieb der Hebammen gehört. Will heissen: Ruhige Momente auf der Gebärabteilung verpflichten die Geburtshelferinnen dazu, sich mit dem Equipment zu befassen und Geburtssituationen zu trainieren. Das Team um Roswitha Folie kommt aus allen möglichen Bereichen der Geburtshilfe; vom Zentrumsspital bis zum Geburtshaus. Dies bringt verschiedene Perspektiven und Erfahrungen ein, was der Qualität dienlich ist, wie Roswitha Folie sagt. Denn: «Ich finde es wichtig, dass die werdenden Eltern den Geburtsmodus und den Geburtsort frei wählen können», dies sei unter anderem auch möglich dank der verschiedenen Erfahrungsschätze der einzelnen Hebammen; von besonderer Affinität für natürliche Geburten bis zum Kaiserschnitt.

 

Der Hebammenberuf wird noch attraktiver werden.

Interdisziplinärer Mikrokosmos

Und gerade dieses vielseitige Team zeichnet die Gebärabteilung des Spitals Oberengadin aus. Das neunköpfige Hebammenteam in einem vergleichsweise kleinen Spital, das sich täglich engagiert, werdenden Eltern in diesem sensiblen Lebensabschnitt zur Seite zu stehen. In Zusammenarbeit mit der Gynäkologie und der Pädiatrie agiert dieser Mikrokosmos sehr interdisziplinär, was den Beruf, den Frau Folie gerne als Berufung beschreibt, besonders interessant macht. Und weiterhin besonders machen wird. «Der Beruf der Geburtshelferin wird in Zukunft noch an Attraktivität gewinnen. Dies weil er, bezogen auf die Fachkompetenz, ganzheitlicher ausgeübt werden wird; von der Schwangerschaft über die Geburt bis zum Wochenbett», ist Roswitha Folie überzeugt.

 

Das fasziniert mich bei jeder einzelnen Geburt von Neuem.

Faszination Geburt

Für Roswitha Folie persönlich sind es die kleinen Momente, die ihren Alltag ganz gross machen. «Wenn ein kleiner Mensch seinen ersten Atemzug macht, fasziniert mich das bei jeder einzelnen Geburt erneut», sagt sie. Dann entschuldigt sie sich, denn die nächste werdende Mutter ist für die geburtsvorbereitende Akupunkturbehandlung eingetroffen.