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Über IN FORMA

Das Spital-Magazin

Auf IN FORMA erfahren Sie Neues über das Spital Oberengadin sowie über die Entwicklungen im kantonalen und schweizerischen Gesundheitswesen. 
Die Webseite ist das Pendant zum gleichnamigen Magazin IN FORMA und bietet Interviews, Berichte sowie Hintergrundreportagen zum Spital Oberengadin.

 

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Wenn die Kommunikation stockt

Logopädie

Wenn die Kommunikation stockt

Die Logopädie befasst sich mit dem Gebiet der Kommunikation und speziell mit den Störungen der Kommunikation. Sie ist eine pädagogisch therapeutische oder eine medizinisch therapeutische Massnahme.

 

Für die meisten Menschen ist kommunizieren, in ­erster Linie sprechen, das Normalste auf der Welt. Das Sprechen ist ein existenzielles Gut im Leben eines jeden von uns. Kann ein Mensch plötzlich gar nicht mehr oder nur beschränkt sprechen, hat das für den Betroffenen einschneidende Konsequenzen. Dann kommen die Logopädinnen und Logopäden zum Zug, denn sie behandeln und unterstützen Menschen bei Störungen der Kommunikation, der Sprache, des Sprechens, des Redeflusses, der Stimme, des Schluckens, der Schriftsprache (Lesen und Schreiben) und des mathematischen Verständnisses.

 

WENN PLÖTZLICH ALLES WEG IST

Carmen Salathé ist diplomierte Logopädin und in dieser Funktion seit Sommer 2017 am Spital Oberengadin tätig. In erster Linie behandelt sie dort stationäre Patienten ­während der Akut- und Rehabilitationsphase, und zwar hauptsächlich Erwachsene (Kommunikationsstörungen bei Kindern werden in der Regel von Schullogopäden behandelt). ­Häufig haben ihre Patienten gerade einen Schlaganfall oder einen Unfall mit Schädel-Hirn-Trauma erlitten. «Dann reden wir meist von einem Sprachverslust, einer ­sogenannten Aphasie. Entweder verstehen sie nicht, was ­ihnen gesagt wird oder sie finden die Worte nicht, um sich auszudrücken. Es gibt aber viele verschiedenen Ebenen der Aphasie, es ist also kein Fall identisch», so Carmen Salathé.

 

«Jede Störung ist anders und jede Person geht anders mit dieser Situation um.»

«Jede Person geht anders damit um»

Ob sich ein Patient nach einer Aphasie wieder vollständig erholt oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Manche verlassen das Spital nach drei Monaten und sind komplett wiederhergestellt. Andere werden nie mehr oder nie mehr richtig sprechen können. «Jede Störung ist anders und jede Person geht anders mit dieser Situation um. Entscheidend ist auch das Umfeld des Patienten, wo er im ­Leben steht und natürlich auch wie gross seine Motivation ist, ­wieder sprechen zu können. «Man braucht schon ein gutes Fingerspitzengefühl bei Patienten mit einer Aphasie» , sagt Carmen Salathé. Und Geduld. Es kann Tage, Wochen oder gar Monate dauern, bis sich Fortschritte abzeichnen. Das gilt auch für ­andere Störungen, z. B. Dyslalien (Sprech- und Artikulations­fehler, Lispeln), Redeflussstörungen wie stottern, Sprach- und Sprechstörungen im Rahmen einer Demenz oder ­Störungen des Hörens und der auditiven Wahrnehmung.